In unserem Sommerurlaub ging es nach Hawaii, da meine Eltern ein extrem preiswerten Business Class Deal gefunden haben. Da dieser Deal ab Stockholm startet, haben wir gleich mal eine kleine Tour durch Skandinaviens Hauptstädte daraus gemacht. Um den Hauptflug mit Finnair zu erreichen, haben wir den Zubringer bei SAS Scandinavian Airlines gebucht. Hier meine Baby-Test des SAS Airbus 320 von München nach Kopenhagen in der Economy Class.
Check-in bei Frischluft
Lufthansa bietet einen Check-in für Statuskunden direkt an dem Kurzzeitparkplatz vor dem Abfluggebäude Terminal 2. Diesen nutzen wir gerne, da man direkt mit dem Auto hinfahren kann und die Koffer direkt an dem Counter aufs Band legen kann.
Einen kurzen Aufreger gabe es aber. Meine Eltern haben den Flug über American Express gebucht. Auf der Buchungsbestätigung war ich auch drauf, aber nicht im Ticket-System der Lufthansa. Aber nach einigen Telefonaten hatte die freundliche Dame mich auch so hinzu buchen können.
Nach der Sicherheitskontrolle ging es erstmal in Richtung Satelliten-Terminal. Der ist durch eine U-Bahn mit dem Hauptgebäude verbunden. Mein bester Freund Sigi und mein neuer Freund Lu (das Lufthansa Maskottchen für Kids) begleiten mich.
Auch wenn es nur noch 15 Minuten bis zum Boarding sind, gehen meine Eltern noch in die Lounge und trinken einen Kaffee. Die Lufthansa Senator Lounge bietet euch keine Spielecke oder einen Sitzbereich für Eltern mit Kindern, wie die hervorragende Sala VIP Lounge am Flughafen Alicante. Ich lutsche derweil an einem Gurkenstück. Im Sommer gibt es auch immer Eiscreme in der Lounge, doch noch weiß ich nicht, wie lecker Eis ist :-(.
Ich schaue derweil den Flugzeugen auf der Rollbahn zu und amüsiere mich mit meinem besten Freund Sigi und einem Stück Brezn.
Kurz vor Boarding ist meine Windel doch noch voll geworden und ich mach noch einen Boxenstop. Wie in der Lufthansa Senator Lounge im Terminalbereich G/H befindet sich der Wickeltisch auch in der Lounge im Satelliten K/L auf der Toilette für Rollstuhlfahrer. Hier ist es allerdings nicht so eine schicke Lederliege sondern einen Standard Aluminium-Klappe wie sie häufig auf öffentlichen Toiletten vorgefunden wird. Es ist alles sehr sauber und durch die Größe der Toilette ist ausreichend Platz. Die Klappe ist auf angenehmer Höhe und bietet auch einen Umschnallgurt.
Auf dem Weg zum Gate K07 kommen wir noch an den neuen Kiosk-Systemen Kids Care Station vorbei. Hier kann man viele Kinder- und Baby-Produkte, wie Fläschchen, Knackies oder Quetschies, aber auch Windeln und Sonnencreme kaufen.
Dahinter befindet sich ein großer Indoor Spielplatz. Eigentlich ist es ein Pacour mit tollen Kletter- und Versteckmöglichkeiten.
Boarding: Kinder immer zuerst aber kein Spielzeug
Als Familie mit Kindern darf man bei Lufthansa und vielen anderen Airlines am Flughafen München als erster einsteigen. Auch bei SAS nach Kopenhagen. So kann man in Ruhe die Kinder verstauen, ohne bereits vor und hinter einem andere Passagiere vorbei möchten.
Der SAS Airbus A320 ist mit 2 x 3 Sitzen bestuhlt. Es sind Polstersitze, welche angenehmer als Lederbezüge sind, allerdings auch schneller verdrecken und abgenutzter aussehen. Insgesamt sind 28 Sitzreihen vorhanden. bei Lufthansa werden in das gleiche Flugzeugmodell 29 Reihen gepresst. Der Sitzabstand bei SAS beträgt ca. 80cm zum Vordermann, bei Lufthansa nur ca. 76cm Allerdings hat man auch bei SAS nicht wirklich erkennbar mehr Bewegungsfreiheit.
Allerdings bietet SAS an allen Sitzplätzen einen USB-Stecker, wo man sein Telefon aufladen kann. Ich finde die Zeitschriftenauswahl am Platz besonders toll. gleich 4 Stück befinden sich im Fach. Die kann man alle nacheinander raus ziehen und wieder rein stecken und wieder raus ziehen und wieder rein streuen und …
Von der Stewardess gibt es sogleich die Gurterweiterung und die Baby-Schwimmweste. Leider bietet SAS keinerlei Spielzeug für Kinder auf der Kurzstrecke an. Da ist Lufthansa viel kinderfreundlicher, denn eine Stewardess überreicht ein altersgerechtes Spielzeug direkt beim Einsteigen.
Der Gurt wird auf dem Gurt des Erwachsenen geschnallt und um meinen kleinen Körper ebenfalls verschlossen. Natürlich ist das im Ernstfall auch nicht wirklich ausreichender Schutz. Dennoch ist Fliegen auch mit Baby immer noch sicherer als im Kindersitz im Auto.
Start, Flug & Verpflegung
Der Flug für die 855 km bis nach Kopenhagen dauert nur 1 Stunde 25 Minuten. Leider gibt es keinen kostenlosen Board-Service. Alles muss bezahlt werden. Auch Wasser nicht. Allerdings Kaffee und Tee sind kostenlos. Wir haben ausreichend in der Lounge getrunken und Mama hat für mich sowieso meine Baby-Flasche und Snacks dabei.
So bleibt nur die beste Verpflegung überhaupt. Mamas Brust ist unwiderstehlich. Noch darf ich ran, bald ist damit aber leider Schluss. Mama will nach dem Urlaub abstillen.
SAS Airbus A320: Der Wickel-Test
Auch ich konnte mich nicht zurückhalten und habe in meine Windel gepfeffert. Deshalb durfte Papa mit mir gleich mal auf die Toilette. Diese war recht schmal, aber mit drei Toiletten an Board gab es doch recht gute Abdeckung und die wenig Schlangenbildung.
Die Wickelklappe herunter geklappt schon kann man die Unterlage ausbreiten. Gut ist die recht breite Ablage auf der rechten Seite, So musste Papa nicht mit mir auf dem Arm und den Utensilien gleichzeitig jonglieren. Mein bester Freund Sigi kommt auch immer mit. Dann bin ich nicht so alleine in dem lauten und engen Raum.
Groß sauber machen mussten wir vorher nicht. Es waren keine Wasserflecken auf dem Boden und auch sonst sah alles reinlich aus. Vorher nochmal Hände waschen und dann macht sich Papa ans Werk. Ich spiele solange mit Sigi. Die Platte ist zwar nicht besonders breit aber ausreichend tief. Durch die Enge der Toilette konnte Papa auch nicht umfallen, was für Stabilität sorgte.
Ankommen in Kopenhagen
Und dann hieß es auch bereits wieder Anschnallen für die Landung …
Wir sind bei schönstem, sonnigen Wetter auf dem Flughafen Kopenhagen-Kastrup (CPH) gelandet. Direkt am Terminal A, so dass wir über eine Landungsbrücke in den Terminal gelangten. Das ist aber meist so hier in Kpopenhagen. Mein Vater war hier schon über 100 Mal. Jetzt zeigt er mir die Stadt.
Doch … oje … Wo ist mein Kinderwagen? Nein … der ist bis Stockholm durchgecheckt. Dann muss mich mama und Papa den ganzen Tag durch Kopenhagen tragen. Auch nicht übel … zumindest für mich 😉
Fazit
SAS ist bekannt selbst bei schlechtem Wetter und im Winter recht pünktlich zu sein und auch dann noch anzukommen, wenn andere bereits Flüge aufgrund der Wetterlage stornieren. Der Service an Board ist leider kostenpflichtig und deshalb nicht existent, denn SAS sieht sich nicht als Billig-Airline. So sind auch die Ticket-Preise. Aber man bekommt einen sicheren Flieger, der einen nach Skandinavien bringt. Hat man einen Star Alliance Status, kann man in den deutschen Abflughäfen auch die Lufthansa Check-in Schalter und Lounges nutzen. Dadurch hat man ausreichen Annehmlichkeiten und braucht kein Schnick-Schnack an Board.
Also bis bald,
Deine Vic.